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POINT OF VIEW
Pez Hejduks Suche nach Gebautem.
Viewfinder ist im Englischen ein technischer Begriff und beschreibt jenen Teil der Camera, mit dessen Hilfe der Bildausschnitt gewählt wird. Interessanterweise wird dieser im Deutschen komplementär der Sucher genannt...
Pez Hejduk ist eine Suchende, vielmehr eine Architektur-Suchende, wenn sie als Reisende durch altbekannte Orte oder neue Gegenden flaniert. Bewusst begibt sie sich zum Beispiel in frisch errichtete Stadtteile, unbewusst erfolgt das Finden von gebauten Objekten und so holt sie gefundenes Gebautes vor den Sucher. Sie unterwirft das Objekt somit ihrer subjektiven Sichtweise, ihrem Blick, ihrer Auffassung und ihrer Absicht eines spezifischen Bildausschnitts. Kurz und englisch gesagt: She finds her own view.
Es sind Bilder von Stadtbildung, denen gerade wegen ihrer lapidaren Qualität urbane Tiefenschärfe eingeschrieben ist. Oft sind es Momentaufnahmen von Architektur, die zufällig im spannenden Licht, oder durch zufällig im Bildausschnitt befindliche Menschen, oder durch zufällig originelle Objekte angereichert eine von ihr bestimmte Stimmung transportieren. Dieses emotionale Element des subjektiven Blickes hinter dem Objektiv macht ein „gutes Foto“ aus, selbst bei den vermeintlich statischen Motiven der Architektur.
Über die Jahre ihrer Reisetätigkeit hat Pez Hejduk – immer mit der Camera im Gepäck – aus dem vielfältigen Material eine Art der Erinnerungsfotografie generiert, wenn sie Orte wieder aufgesucht hat und Veränderungen an Gebäuden und Stadträumen dokumentieren konnte. Oder, wenn sie bauliche Details analysiert und diese mit Bauteilen in anderen Orten, Kulturen und Baustilen in Deckung bringen möchte. Die Fotografin hat sich ein Wissen angeeignet und neben der Auftragsfotografie ein Werk geschaffen, das geteilt werden kann: Formensprache der Architektur nennt sie diese eigene Rubrik, wo Interessierte gustieren können und wo spannende Bezüge vermittelt werden. Denn aus der Vielfalt des fotografischen Fundus lassen sich typologische cluster bilden, die Aufnahmen von Gebautem in unterschiedlichen Dimensionierungen vereinen. Die Beschäftigung mit dem Fotoarchiv und die neue Kontextualisierung der abgebildeten Objekte stellen einen erweiterten Kreativprozess dar, der die Fülle des Materials in Bewegung hält.
Nicht nur die Abbildung des Objekts, sondern ebenso die Zuordnung der Bilder untereinander sind ihrer persönlichen Sicht der Dinge unterworfen: At the point - her point of view.
Judith Eiblmayr, 2020
Pez Hejduk (* 1968) ist Architekturfotografin und lebt in Wien.
FotografInnenlehre, Anlehre als Reproduktionstechnikerin. Langjährige fotografische Assistenz bei Margherita Spiluttini. Seit 1996 selbständige Fotografin. Ihr umfangreiches Werk umfasst Arbeiten für ArchitektInnen und Bauträger, Museen, Ausstellungshäuser und Galerien– sowie für KünstlerInnen und DesignerInnen. Seit 2000 Mitglied im Künstlerhaus/Gesellschaft Bildender KünstlerInnen Österreichs, seit 2003 Sprecherin der IG-Architekturfotografie Österreich. Diverse Einzel- und Gruppenausstellungen, sowie zahlreiche Publikationen in nationalen und internationalen Architektur- und Kunstzeitschriften, Katalogen und Büchern.
IG Architekturfotografie
Pez Hejduks Suche nach Gebautem.
Viewfinder ist im Englischen ein technischer Begriff und beschreibt jenen Teil der Camera, mit dessen Hilfe der Bildausschnitt gewählt wird. Interessanterweise wird dieser im Deutschen komplementär der Sucher genannt...
Pez Hejduk ist eine Suchende, vielmehr eine Architektur-Suchende, wenn sie als Reisende durch altbekannte Orte oder neue Gegenden flaniert. Bewusst begibt sie sich zum Beispiel in frisch errichtete Stadtteile, unbewusst erfolgt das Finden von gebauten Objekten und so holt sie gefundenes Gebautes vor den Sucher. Sie unterwirft das Objekt somit ihrer subjektiven Sichtweise, ihrem Blick, ihrer Auffassung und ihrer Absicht eines spezifischen Bildausschnitts. Kurz und englisch gesagt: She finds her own view.
Es sind Bilder von Stadtbildung, denen gerade wegen ihrer lapidaren Qualität urbane Tiefenschärfe eingeschrieben ist. Oft sind es Momentaufnahmen von Architektur, die zufällig im spannenden Licht, oder durch zufällig im Bildausschnitt befindliche Menschen, oder durch zufällig originelle Objekte angereichert eine von ihr bestimmte Stimmung transportieren. Dieses emotionale Element des subjektiven Blickes hinter dem Objektiv macht ein „gutes Foto“ aus, selbst bei den vermeintlich statischen Motiven der Architektur.
Über die Jahre ihrer Reisetätigkeit hat Pez Hejduk – immer mit der Camera im Gepäck – aus dem vielfältigen Material eine Art der Erinnerungsfotografie generiert, wenn sie Orte wieder aufgesucht hat und Veränderungen an Gebäuden und Stadträumen dokumentieren konnte. Oder, wenn sie bauliche Details analysiert und diese mit Bauteilen in anderen Orten, Kulturen und Baustilen in Deckung bringen möchte. Die Fotografin hat sich ein Wissen angeeignet und neben der Auftragsfotografie ein Werk geschaffen, das geteilt werden kann: Formensprache der Architektur nennt sie diese eigene Rubrik, wo Interessierte gustieren können und wo spannende Bezüge vermittelt werden. Denn aus der Vielfalt des fotografischen Fundus lassen sich typologische cluster bilden, die Aufnahmen von Gebautem in unterschiedlichen Dimensionierungen vereinen. Die Beschäftigung mit dem Fotoarchiv und die neue Kontextualisierung der abgebildeten Objekte stellen einen erweiterten Kreativprozess dar, der die Fülle des Materials in Bewegung hält.
Nicht nur die Abbildung des Objekts, sondern ebenso die Zuordnung der Bilder untereinander sind ihrer persönlichen Sicht der Dinge unterworfen: At the point - her point of view.
Judith Eiblmayr, 2020
Pez Hejduk (* 1968) ist Architekturfotografin und lebt in Wien.
FotografInnenlehre, Anlehre als Reproduktionstechnikerin. Langjährige fotografische Assistenz bei Margherita Spiluttini. Seit 1996 selbständige Fotografin. Ihr umfangreiches Werk umfasst Arbeiten für ArchitektInnen und Bauträger, Museen, Ausstellungshäuser und Galerien– sowie für KünstlerInnen und DesignerInnen. Seit 2000 Mitglied im Künstlerhaus/Gesellschaft Bildender KünstlerInnen Österreichs, seit 2003 Sprecherin der IG-Architekturfotografie Österreich. Diverse Einzel- und Gruppenausstellungen, sowie zahlreiche Publikationen in nationalen und internationalen Architektur- und Kunstzeitschriften, Katalogen und Büchern.
IG Architekturfotografie